| 22. Dezember 2014
Energieversorgung im Kanton der 150 Täler
Repower setzt auf Leistungstransformatoren von ABB
Im weitläufigen Kanton Graubünden mit seinen 150 Tälern und 151 Unterwerken ist Repower der bedeutendste Energieversorger. Für die fortwährende Erneuerung der Netzebene 4 konnte ABB Schweiz an Repower allein 2014 drei Leistungstransformatoren liefern.
Der grösste, nach Meinung vieler Touristen und wohl aller Ansässigen auch schönste Kanton der Schweiz nimmt rund ein Sechstel der Landesfläche ein. Ein Fünftel der in der Schweiz mit Wasserkraft generierten elektrischen Energie stammt aus dem gebirgigen Graubünden.
Entsprechend weit gespannt zeigt sich das Stromnetz hier: Allein das Höchstspannungs-Übertragungsnetz (Netzebene 1) weist eine Leitungslänge von mehr als 1700 km auf. Für die überregionalen und regionalen Verteilnetze (Netzebenen 3 und 5) sind weitere 4000 km installiert. Im dünn besiedelten Kanton mit weniger Einwohnern, als sie die Stadt Genf hat, kommen noch knapp 4500 km für die Feinverteilung (Netzebene 7) hinzu. Die Netzebenen 2, 4 und 6 stehen jeweils für die Transformation.
Grösster Versorger im Kanton
Dutzende Energieversorgungsunternehmen (EVU) beliefern die rund 130 Gemeinden mit elektrischer Energie. Das mit Abstand grösste Graubündner EVU ist das Energieunternehmen Repower. Es sichert die Stromversorgung für über 55 000 Menschen in Gemeinden der Regionen Engadin, Surselva, Prättigau und Rheintal. Über Wiederverkäufer werden weitere rund 30 000 Kunden versorgt.
Repower besitzt 24 Unterwerke. Altershalber mussten und müssen seit 2008 mehrere bestehende Transformatoren der Netzebene 4 ersetzt werden. Von den ausgeschriebenen Losen für die Leistungstransformatoren gingen die meisten an ABB Schweiz. So wurde allein in diesem Sommer je ein Transformator in den Unterwerken Schiers im Prättigau (20 MVA), Pros da God bei Pontresina (16 MVA) und Bever im Oberengadin installiert. «ABB hat für diese drei Teillose schlicht das kommerziell beste Angebot unterbreitet», erklärt Gianandrea Crameri, Projektleiter Repower. «Anschaffungspreis und Kosten über den Lebenszyklus hinweg überzeugten uns. Und die Qualität der ABB-Transformatoren kennen wir aus Erfahrung.»
Der frisch installierte Leistungstransformator im Unterwerk Bever für die Umspannung vom überregionalen 60-kV-Netz ins lokale 16-kV-Netz weist eine Leistung von 16 MVA auf. Er ersetzt einen gut 40 Jahre alten 10-MVA-Transformator. «Mit der Leitungssteigerung schaffen wir uns Reserven für zusätzliche Abnehmer in der Region und für die Einspeisung beim temporären Ausschalten anderer Unterwerke», so Crameri.
Ansprechpartner im Werk
Die rauen Winter im 1700 Meter über dem Meer gelegenen Nachbardorf von Samedan und St. Moritz spielten bei der Auslegung des Transformators keine Rolle. «Das isolierende Mineralöl im Trafo hält Temperaturen bis –40 Grad aus. So kalt wird es selbst im Oberengadin nicht», erklärt Roland Hasler, Markt Manager Transformatoren bei ABB Schweiz.
«Für die reibungslose, wirklich gut gelungene Umsetzung war es besonders hilfreich, dass ich einen direkten Ansprechpartner im ABB-Werk im italienischen Monselice hatte, wo die Transformatoren produziert werden», erklärt Crameri. Leistungstransformatoren dieser Grösse sind keine Standardprodukte, sondern werden auf die spezifischen Anforderungen des Kunden hinausgelegt, konstruiert und gefertigt.
Offene Kommunikation
«Der direkte Kontakt des Herstellers zum Endkunden ist ganz in unserem Sinn», erwidert Hasler. «Kurze Informationswege zwischen dem Kunden und dem Lieferwerk ermöglichten eine effiziente Abwicklung von Projekten dieser Art.» «Offene und faire Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist wichtig für die gelungene Projektumsetzung», fährt Hasler fort. «Diese Einstellung erlebe ich auch bei Repower. Das ermöglicht eine im besten Sinn nachhaltige Beziehung zwischen dem Kunden und dem Lieferanten», hält Hasler abschliessend fest.
Repower
Das 1904 als Kraftwerke Brusio AG gegründete Unternehmen baute im Puschlav sein erstes Kraftwerk. Im Jahr 2000 schlossen sich die Kraftwerke Brusio AG (Poschiavo) mit der AG Bündner Kraftwerke (Klosters) und der Rhätische Werke für Elektrizität AG (Thusis) zur Rätia Energie AG zusammen. 2004 stiess auch die aurax ag (Ilanz) zur Gruppe. Im April 2010 gab sich das Unternehmen mit dem Repower-Auftritt ein neues Gesicht und passte sich damit dem kontinuierlichen Wachstum und der zunehmenden Internationalisierung an. Heute ist Repower, mit Hauptsitz in Poschiavo, ein international tätiges Schweizer Energieunternehmen. Die Gruppe ist auf der ganzen Wertschöpfungskette aktiv: Stromproduktion, Handel, Verteilung und Vertrieb und überdies im innovativen «New Tech Business». Repower beschäftigt über 700 Mitarbeitende.
Weitere Infos: www.repower.com