Verkehr | 15. MĂ€rz 2023

AMAG installiert Schnellladestationen Terra 360 von ABB

Peakshaving-System von ABB ermöglicht Anschluss auch bei schwacher Netzinfrastruktur

An 13 Standorten in der Schweiz installiert die AMAG Automobil und Motoren AG Schnellladestationen fĂŒr Elektroautos. DafĂŒr kommen LadesĂ€ulen Terra 360 und das Lademanagementsystem Optimax von ABB zum Einsatz. Die ersten vier Ladestationen hat AMAG in Sihlbrugg und Oftringen in Betrieb genommen – am Aargauer Standort unterstĂŒtzt von einer USV von ABB.

AMAG rĂŒstet sich fĂŒr die Zukunft und setzt einen Meilenstein in der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeits- und Klimastrategie: An 13 zentral gelegenen Standorten in der Schweiz installiert das Unternehmen Schnellladestationen fĂŒr Elektroautos. Die Ladestationen in Sihlbrugg und Oftringen gingen Anfang MĂ€rz in Betrieb. Dabei setzt das grösste Automobilunternehmen der Schweiz auf die Terra 360 von ABB.

Terra 360 kann zwei Autos gleichzeitig laden

Mit einer maximalen Ausgangsleistung von 360 Kilowatt ist die Terra 360 nicht nur eine der derzeit leistungsfĂ€higsten Ladestationen auf dem Markt: In der von AMAG bestellten Version kann sie zwei Autos gleichzeitig laden. Die Terra 360 stellt jedem Fahrzeug zu jeder Zeit die maximal optimierte Leistung bereit. NĂ€hert sich ein Auto der Vollladung, lĂ€dt es langsamer. Die LadesĂ€ule erfasst das, verringert die Ladeleistung und erhöht die Leistung fĂŒr das Laden des anderen Autos.

«Mit unserem Netz an autobahnnahen Standorten sind wir fĂŒr den Durchgangsverkehr interessant und bieten eine attraktive ErgĂ€nzung zum Ladenetz auf den AutobahnraststĂ€tten.»

Frank Böhmerle, CTO bei der AMAG Automobil und Motoren AG, sagt zu der zukunftsweisenden Investition: «Auch wenn bei den heute verfĂŒgbaren E-Fahrzeugen die maximale Ladeleistung bei 150 bis 270 kW liegt, ist abzusehen, dass bei Personenwagen der Standard in den kommenden Jahren auf 350 bis 360 kW ansteigen und sich damit die Ladezeit massiv verkĂŒrzen wird. Mit unserem Netz an autobahnnahen Standorten sind wir fĂŒr den Durchgangsverkehr interessant und bieten eine attraktive ErgĂ€nzung zum Ladenetz auf den AutobahnraststĂ€tten. Ich bin davon ĂŒberzeugt, dass wir damit unseren Kundinnen und Kunden ein attraktives Angebot zum öffentlichen Laden machen.»

Oftringen: Lastspitzen mit USV abdecken

In Oftringen werden die Ladestationen als Weltpremiere ĂŒber ein innovatives Peakshaving-System mit Strom versorgt, um trotz schwacher Netzinfrastruktur der Gemeinde höchste Ladeleistungen zu ermöglichen. Das Peakshaving-System wurde von ABB in Quartino (Tessin) entwickelt, dem ABB-Kompetenzzentrum fĂŒr Systeme zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV).

Die beiden Terra 360 in Oftringen sind an ein System zur unterbrechungsfreien Stromversorgung von ABB angeschlossen, um die lokale Netzinfrastruktur nicht zu ĂŒberlasten. (Fotos: AMAG)

So ist die Terra 360 in Oftringen nicht direkt an das Verteilnetz angeschlossen, sondern an eine ABB-USV des Typs Megaflex DPA mit einer Ausgangsleistung von 500 Kilowatt. Ihr Energiespeicher besteht aus Lithium-Ionen-Batterien mit einer KapazitĂ€t von 150 Kilowattstunden. Die Batterien decken beim Schnellladen die Leistungsspitzen ab, die ĂŒber die verfĂŒgbare Leistung aus dem Versorgungsnetz hinausgehen.

Energiemanagement mit Optimax

In Sihlbrugg und Oftringen kommt – wie kĂŒnftig bei allen weiteren AMAG-Standorten mit ABB-Schnellladern – auch die ABB-Energiemanagement-Software Optimax zum Einsatz. Sie optimiert die Verteilung der verfĂŒgbaren Leistung dynamisch auf die beiden Schnellladestationen.

Auch beim AMAG-Standort Sihlbrugg sind bereits zwei Schnellladestationen in Betrieb.

In den kommenden Monaten sollen an weiteren elf AMAG-Standorten je zwei Terra 360 mit jeweils zwei Schnellladepunkten installiert werden: in Chur, Winterthur, Pratteln, Schaffhausen, Zuchwil, Bern, Vaduz, Genf, Crissier, Noranco und Kriens. Wenn möglich erfolgt der Anschluss direkt ans Verteilnetz. Wo dessen Leistung nicht ausreicht, kann die USV-Lösung von ABB Abhilfe schaffen.

Zentraler Beitrag zur Dekarbonisierung

Bezahlen kann man an allen Stationen mit den gĂ€ngigen Ladekarten, auch Bezahlung mit Kreditkarten ist geplant. Besonders attraktiv ist das Laden mit der neuen Kundenapp der AMAG oder der kĂŒrzlich lancierten Ladekarte der AMAG, die auch mit Kreditkartefunktion kombiniert werden kann.

An den Terra 360 bei AMAG können zwei Autos gleichzeitig nachladen.

FĂŒr Matthias Gabler, Managing Director AMAG Retail, ist klar: «Mit dem Ausbau der Schnellladestationen leisten wir einen zentralen Beitrag zur Dekarbonisierung der individuellen MobilitĂ€t. Gleichzeitig setzen wird unsere Klimastrategie mit aller Konsequenz weiter um, um uns zur fĂŒhrenden Anbieterin nachhaltiger individueller MobilitĂ€t zu entwickeln.»

Herausforderungen der Netzinfrastruktur bewÀltigen

Adrian Wachholz, GeschĂ€ftsfĂŒhrer ABB E-mobility AG Schweiz, sagt: «Mit diesem Projekt positioniert sich die AMAG als zentraler Player in der Schweiz und treibt so die Zukunft der ElektromobilitĂ€t voran. Unsere ganzheitliche Lösung bestehend aus Verteilung, Peakshaving-System, Batterie, Energiemanagementsystem und Ladestationen zeigt unseren Vorsprung in der ElektromobilitĂ€tsbranche. Dass wir nicht nur die LadeinfrastrukturbedĂŒrfnisse, sondern auch die Herausforderungen der Netzinfrastruktur frĂŒhzeitig erkannt und adressiert haben, kommt uns in diesem Projekt zugute. Besonders hervorzuheben ist aber auch das konsequente Handeln von AMAG hinsichtlich ihrer Dekarbonisierungsstrategie, das den Einsatz solch innovativer Technologien ermöglicht. Wir schĂ€tzen die enge Zusammenarbeit mit AMAG und bedanken uns fĂŒr das entgegengebrachte Vertrauen.»